Was ist das?

Die Arthrosen der Fingermittel- und -endgelenke sind die häufigste Form von Arthrose am Bewegungsapparat überhaupt. Bei dieser Erkrankung kommt es zur Abnützung und Zerstörung des Gelenksknorpels. Sie können entweder isoliert auftreten oder aber im Rahmen einer sogenannten Polyarthrose, das heißt einer Arthrose, die mehrere Gelenke am Körper betrifft. Am Grundgelenk sind die Arthrosen eher selten.

Fingergelenksarthrosen

Symptome

Bei der Arthrose kommt es zur Schwellung der betroffenen Gelenke, häufig auch zu Schmerzen und zu einer Bewegungseinschränkung. Im Anfangsstadium können sich diese Symptome von selber wieder bessern, sie treten aber in der Regel wieder auf, dann meist auch in kürzeren Intervallen. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu einer erheblichen Bewegungseinschränkung und damit verbundenen Schmerzen kommen. Selten können die Finger spontan einsteifen.

Ursachen

Die Ursache für die Abnutzung der Fingermittel- und -endgelenke bleibt unklar. Man weiß um einen gewissen Vererbungsprozess, der für eine familiäre Häufung von Arthrosen an den Händen verantwortlich sein kann. Frauen sind rund zehnmal häufiger von dieser Arthroseform betroffen als Männer. Seltener können auch nach Unfällen solche Zerstörungen an diesen Gelenken auftreten.

Diagnose

Im Anfangsstadium, in dem vor allem die entzündliche Veränderung im Vordergrund steht, können lokal abschwellende Medikamente und Antiphlogistika für eine bestimmte Zeit Beruhigung bringen. Leider können diese Arthroseformen nicht geheilt werden. Ist ein Gelenkknorpel einmal abgenutzt, erholt er sich nicht mehr. Bei fortgeschrittener Gelenkzerstörung, Bewegungseinschränkung und Schmerzen kann eine Operation eine sehr gute Alternative darstellen.

Hier muss die Behandlung der Fingergrund- und -mittelgelenke von der Behandlung der Endgelenke unterschieden werden. Bei den Fingergrund- und – mittelgelenken wird ein bewegungserhaltender Eingriff angestrebt. Hier haben sich Silikon- und Pyrocarbonkunstgelenke als Operationsverfahren der Wahl herausgestellt. Bei diesem Eingriff wird das erkrankte Gelenk durch ein Kunstgelenk ersetzt. So bleibt eine gewisse Beweglichkeit erhalten, was zusammen mit der Schmerzbefreiung eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität für den Patienten bedeutet. In eher seltenen Ausnahmen (z. B. im Rahmen einer entzündlichen Zerstörung des Gelenks) kann eine Gelenkversteifung in einer funktionell günstigen Position diskutiert werden.

Da die Endgelenke nicht unbedingt auf Beweglichkeit angewiesen sind und das Gelenk sehr klein ist, wird in diesem Fall meist die Versteifung des Endgelenks in einer möglichst gestreckten Position bevorzugt. Damit wird das schmerzhaft erkrankte Endgelenk ausgeschaltet. Weil das Endgelenk nicht so stark auf Beweglichkeit angewiesen ist und der Patient häufig bereits vor der Operation eine massiv eingeschränkte Beweglichkeit aufweist, stellt die Versteifung des Endgelenks kein größeres Handicap dar.

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Handgelenksarthrose

Was ist das?

Die Abnutzung von Knorpeln in Gelenken wird als Arthrose bezeichnet. Dies bedeutet, dass der Gelenkknorpel und damit die Gleitschicht eines Gelenks zerstört werden. Man unterscheidet die primäre und sekundäre Arthrose. Am häufigsten entsteht eine Arthrose primär, das heißt ohne nachweisbare Ursache. Mit der zunehmenden Lebenserwartung ist die altersbedingte Abnützung eines Gelenks wahrscheinlicher.

Die sekundären Arthrosen entstehen aufgrund von Erkrankungen, die im fortgeschrittenen Stadium zur unwiderruflichen Knorpelzerstörung führen. Solche sind entzündliche Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Gicht, Gelenksinfektionen, angeborene Fehlstellungen, die aseptischen Knochennekrosen wie z.B. M. Kienböck und M. Preiser. Zu den sekundären Arthrosen zählen auch die posttraumatischen Arthrosen. Nicht selten führt ein Unfall dazu, dass ein Knorpel abgesprengt wird. Von entscheidender Bedeutung sind die Folgen eines Speichenbruches (Radiusfraktur), des häufigsten Bruches des Menschen. Übersehene Kahnbeinbrüche mit daraus resultierender Pseudarthrose, fehlverheilte Knochenbrüche und Bandverletzungen können ebenso dazu führen, dass es im betroffenen Gelenk zu einer gestörten Biomechanik kommt. Das dadurch gestörte Gelenkspiel kann den Knorpelverlust beschleunigen.

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Symptome

Im Anfangsstadium einer Handgelenkarthrose finden sich meist belastungsabhängige Beschwerden. Nicht selten findet sich auch eine relative Gelenksteife morgens, die im weiteren Tagesverlauf etwas zurückgehen kann. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es vermehrt zu belastungsabhängigen Beschwerden, die zunehmend auch in Ruhestellung, wie nachts, auftreten können, und zu einer allmählichen Einschränkung der Bewegung. Häufig schwellen die Weichteile um das Gelenk an.

Diagnostik

Gesichert wird die Diagnose einer Arthrose durch ein Röntgenbild. Findet sich nur eine leichte Arthrose, müssen möglicherweise Zusatzuntersuchungen durchgeführt werden. Bei fortgeschrittenen Arthrosen mit Gelenkzerstörung findet sich im Röntgenbild nur noch ein schmaler oder auch gänzlich fehlender Gelenkspalt.

Behandlung

Prinzipiell muss die Ursache einer Arthrose diagnostiziert werden und die Behandlung soll patientenorientiert geplant werden. Je nach Ursache muss eventuell eine spezifische medikamentöse Therapie eingeleitet werden. Eine medikamentöse knorpelwiederherstellende Therapie gibt es leider bis heute nicht.

Ein einmal zerstörter Knorpel erholt sich in der Regel nicht mehr. Unterstützend können ergo- und physiotherapeutische Maßnahmen (Handbäder, Umschläge usw.) sowie Medikamente eingesetzt werden. Operative Maßnahmen kommen immer dann zum Einsatz, wenn durch die konservative Therapie die Gelenkschmerzen nicht mehr kontrolliert werden können. Je nach Situation und Arthrosestadium sind verschiedene Operationsverfahren möglich.

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Denervation

Eine Denervation ist die Schmerzausschaltung im Handgelenk. Dabei werden kleine Nerven im Unterarmbereich getrennt. Diese Nerven leiten nur die Schmerzreize zum Gehirn. Es kommt zu keiner Beeinträchtigung, weder an der Funktion, noch an der Sensibilität der Hand oder den Fingern. Es ist ein komplikationsarmer kurzer Eingriff, der den Zeitpunkt einer aufwendigeren Operation aufschieben kann.

Gelenkversteifung (Athrodesen)

Komplette Versteifung

Eine fortgeschrittene Arthrose mit Gelenkzerstörung führt in jedem Fall dazu, dass die Beweglichkeit spontan verloren geht. Häufig kommt es zu einer Einsteifung, wodurch nur noch schmerzhafte Wackelbewegungen im Gelenk möglich sind. Durch eine Gelenkversteifung wird die Restbeweglichkeit im betroffenen Gelenk aufgehoben; dadurch wird eine stabile, schmerzfreie Situation erreicht. Während der Operation werden die zerstörten Gelenkflächen entfernt und eine Verbindung der beiden Gelenkpartner zu einem einzelnen Knochenblock hergestellt.

Teilversteifungen (RSL Fusion, 4-corner Fusion)

Nicht verheilte Bandverletzungen zwischen den einzelnen Handwurzelknochen und nicht verheilte Knochenbrüche können chronische Instabilitäten zur Folge haben. Diese führen im Spätverlauf dazu, dass die Gelenkflächen zerstört werden. In einigen Fällen ist es möglich, lediglich die betroffenen Handgelenkabschnitte zu versteifen und so eine Restbeweglichkeit zu erhalten.

Teilversteifung des Gelenkes nach Sauvé- Kapandji

Bei der Arthrose des unteren Speichen-Ellen-Gelenks (DRUG=Distales Radio-Ulnar-Gelenk) handelt es sich um eine isolierte Arthrose des unteren Speichen-Ellen-Gelenks (DRUG). Hier findet sich vor allem eine schmerzhafte und eingeschränkte Vorderarm-Rotation. Die Beugung und Streckung im Handgelenk ist nicht oder nur minimal betroffen. Um die Vorderarm-Rotation zu erhalten, wird ein Knochenstück der Elle herausgenommen und das Ellenköpfchen wird mit einer Schraube zur Speiche fixiert.

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Prothesen

Gelenkprothese oder Arthrodese?

Wenn man an einer Handgelenks- oder Fingergelenksarthrose leidet, soll man wissen, dass man die zerstörten Gelenke durch hochwertige Gelenksprothesen ersetzen kann. Von einer Prothese profitieren auch Patienten, die an Rheuma leiden und die, die nach einem Unfall eine Zerstörung eines Gelenks erlitten haben.

Prinzipiell kann man die Fingergelenke und auch das Handgelenk durch ein künstliches Gelenk ersetzen. Grundvoraussetzung für den Gelenkersatz ist die Funktionsfähigkeit von Bändern und Sehnen, die später das Kunstgelenk umgeben und dieses stabil machen.

Bei den Fingerendgelenken (DIP) ist die Stabilität wichtiger als die Beweglichkeit. Meist werden schmerzende, zerstörte Fingerendgelenke daher versteift.

Die Fingergrundgelenke (MCP) setzen direkt an der Mittelhand an. Hier ist die Beweglichkeit von überragender Bedeutung. Eine Versteifung des Gelenks hätte große Nachteile und daher ist eine Gelenkprothese der langen Finger sinnvoller. Das Grundgelenk des Daumes wird versteift, weil die Stabilität wichtig ist.

Auch die Erhaltung der Beweglichkeit an den Finger-Mittelgelenken (PIP) ist für die Funktion sehr wichtig. Eine Versteifung wird meistens an den PIP des Kleinfingers durchgeführt.

Zwar muss bei sehr ausgeprägter Handgelenks-Arthrose mit chronischen Schmerzen oft eine Vollversteifung des Handgelenks erwogen werden, dennoch hat die Handgelenkprothese den Vorteil, die Beweglichkeit zu erhalten.

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Wie lange hält die Prothese?

Anders als beim Ersatz eines Hüftgelenkes werden die Endoprothesen der Fingergelenke und des Handgelenkes nicht einzementiert. Die Haltbarkeit der Ersatzgelenke an den Fingergelenken liegt zwischen 5 und 15 Jahren. Das Material der Prothese, die vorliegende Grunderkrankung und die Belastung des Gelenks spielen eine große Rolle.  

Arthroplastik

Die Medizin versteht unter einer Arthroplastik einen Vorgang, bei dem eine zerstörte Gelenkfläche entfernt und Weichteilgewebe eingeschoben oder mit einem Kunstgelenk oder einer Gelenkprothese ersetzt wird. Am Handgelenk sind grundsätzlich beide Verfahren möglich. Der Vorteil einer biologischen Arthroplastik ohne Verwendung eines künstlichen Implantats besteht darin, dass es zu keinen Komplikationen wie der Lockerung der implantierten Prothesenkomponenten kommen kann.

Entfernung der vorderen Handwurzelreihe («Proximal Row Carpectomy»)

Die Proximale Row Carpectomy (PRC) stellt eine Sonderform der biologischen Handgelenk-Arthroplastik dar, indem die gesamten Knochen der ersten Handwurzelreihe entfernt werden. Voraussetzung ist, dass die Gelenkflächen der Speiche und des Kopfbeines nicht zerstört sind. Durch die günstige Form des größten Knochens der zweiten Handwurzelreihe (Kopfbein) entsteht eine gute Korrespondenz mit der Speiche. Aus einem zweireihigen Gelenk wird so ein einreihiges. Langfristig bleibt die Beweglichkeit im Handgelenk auf rund die Hälfte des ursprünglichen Zustandes eingeschränkt, dies aber bei freier Vorderarm-Rotation.

Entfernung des Ellenköpfchens («Caput ulnae-Resektion»)

Bei dieser Form der Arthroplastik im Handgelenkbereich wird das Ellenköpfchen entfernt und die distale Elle mit einer Weichteilfesselung stabilisiert. Bei der rheumatoiden Arthritis kann es bereits im frühen Verlauf zu einer markanten Synovitis (Gelenkschwellung) und Destabilisierung des kleinfingerseitigen Handgelenks kommen, wobei sich das so genannte Caput ulnae-Syndrom herausgebildet.

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