Eingriffe an den Knochen

Zu den Eingriffen am Knochen gehört die Osteosynthese von Frakturen, Korrekturosteotomie nach Fehlheilung der Frakturen, Pseudarthrosen, die aseptische Knochennekrose und die Metallentfernungen

Frakturen (Knochenbrüche)

Ursachen

Häufig gehen Handverletzungen auf Arbeitsunfälle zurück, aber noch häufiger ereignen sie sich zu Hause beim Heimwerken, bei Haus- und Gartenarbeit. Stürze, Sport-, Freizeit- sowie Verkehrsunfälle sind weitere mögliche Ursachen von Handverletzungen.

Klinik

Oft werden die Frakturen konservativ behandelt. In bestimmten Fällen ist ein chirurgischer Eingriff aber unumgänglich.

Die Knochenbrüche können durch Osteosynthese (d.h. festes Zusammenfügen der Bruchstücke) behandelt werden. Dazu können z.B. Schrauben, Nägel, Drähte oder Platten aus Metall verwendet werden. Manche Frakturen können auch mit Implantate aus menschlichem Knochenmaterial versorgt werden. Haben sich die Bruchstücke verschoben, müssen sie vorher in die richtige Lage gebracht werden.

Fraktur der Speiche

Eine Radiusfraktur (Speichenbruch) entsteht häufig, wenn man versucht, sich bei einem Sturz mit der Hand abzufangen. Meistens bricht die Speiche (Radius) nahe am Handgelenk. Diese sogenannte distale Radiusfraktur ist die häufigste Fraktur des Menschen überhaupt.
  • Die Colles-Fraktur entsteht durch einen Sturz auf die ausgestreckte Hand. Diese auch als Extensionsfraktur bezeichnete distale Radiusfraktur stellt mit einem Anteil von fast 90 % die typische Bruchstelle (= loco typico) bei Radiusfrakturen dar.
  • Die seltenere Smith-Fraktur entsteht durch einen Sturz auf die gebeugte Hand. Diese Form von Speichenbruch nennt man auch Flexionsfraktur.

Fraktur des Kahnbeines

Betroffen sind vor allem jüngere, sportlich aktive Menschen.
Mit etwa 70 % ist die Skaphoidfraktur die häufigste Fraktur der Karpalknochen, der Altersgipfel liegt zwischen 15 und 30 Jahren mit deutlicher Prävalenz des männlichen Geschlechts.
 
Besonders gefährdende Sportarten:
 Fußball, American Football, Baseball, Hockey, Snowboard, Fahrrad
Symptome:
 Schwellung im Bereich des speichenseitigen Handgelenkes, schmerzhafte Bewegungseinschränkung des Handgelenkes, Druckschmerz. 
 
Ursache
: Sturz auf das ausgestreckte Handgelenk
. Dabei sind Kräfte von etwa 200 kp und mehr erforderlich.

Pseudarthrosen

Was ist das?

Nach Knochenbrüchen kann es durch das Ausbleiben der knöchernen Frakturheilung zu  Pseudarthrose (Falschgelenkbildung) kommen. Das Kahnbein wird von einer Pseudarthrose häufiger betroffen als andere Knochen.

Diagnostik

Eine genaue Untersuchung ist wichtig. Häufig sind Röntgenaufnahmen erforderlich um Frakturen oder Luxationen aufzeigen zu können. In gewissen Fällen ist eine Computertomographie oder Magnetresonanztomographie erforderlich.

Therapie

Oft werden die Verletzungen konservativ behandelt. In bestimmten Fällen ist ein chirurgischer Eingriff aber unumgänglich.

Die Knochenbrüche können durch Osteosynthese (d.h. festes Zusammenfügen der Bruchstücke) behandelt werden. Dazu können z.B. Schrauben, Nägel, Drähte oder Platten aus Metall verwendet werden. Haben sich die Bruchstücke verschoben, müssen sie vorher in die richtige Lage gebracht werden.

 

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Zerreißung des SL-Bandes (scapholunäre Dissoziation)

Hierbei handelt es sich um die Zerreißung des Bandes zwischen Kahnbein und Mondbein nach einem Sturz auf die Hand oder einem sogenannten Anpralltrauma bei sonstigen Unfällen. Das wannenförmige skapholunäre Band (SL-Band) spannt sich dabei zwischen dem Kahnbein (Os scpaphoideum bzw. Skaphoid) und Mondbein aus. Im gesunden Handgelenk werden die Handwurzelknochen durch Bänder in einer Neutralstellung gehalten.

Symptome

Durch diese Fehlstellung werden die Gelenkflächen der Speiche sowie der Handwurzelknochen unnatürlich belastet und verschleißen vorzeitig. Dieser Gelenkverschleiß (Arthrose) in Folge der Bandverletzung wird als SLAC wrist bezeichnet und ist die gefürchtete, schmerzhafte langfristige Komplikation der SL-Bandverletzung.

Die Instabilität bei chronischer scapholunärer Dissoziation entwickelt sich über Jahre hinweg und äußert sich durch Schmerzen, Kraftverlust und/oder einem Knacken im Handgelenk.

 

Diagnostik

Die Behandlung einer SL-Bandverletzung muss sehr differenziert erfolgen. Nach Klärung des Befundes am Handgelenk ergeben sich verschiedene Behandlungsmöglichkeiten der SL-Bandverletzung:

Eine „symtomatische Therapie“ mit Ruhigstellung und Schmerzmittel ist in wenigen günstigen Fällen möglich und kann bei sogenannten unvollständigen Verletzungen ausreichend sein.

Die Spiegelung des Handgelenkes (Handgelenksarthroskopie) ist ein wesentlicher Bestandteil der Therapie. Hierdurch wird das Stadium der Bandverletzung bestimmt. Dies ist wesentlich für die weitere operative Versorgung.

Es gibt Hinweise, dass eine handtherapeutische Behandlung eine Kräftigung des Bandapparats und das verletzte SL-Band ausreichend stabilisieren kann.

Eine direkte Naht des Bandes ist nur innerhalb von etwa 6 Wochen nach Verletzung möglich.

Es gibt leider bis heute kein verlässliches Verfahren, das skapholunäre Band entsprechend seiner ursprünglichen Form und Funktion wiederherzustellen. Bei einer Bandruptur, die länger als sechs Wochen zurückliegt, sollte das Band ersetzt werden. Dies wird durch einen Anteil einer Handgelenksbeugesehne erreicht (SL-Bandersatz nach Brunelli). Die Fixation mit Bohrdrähten sowie eine mehrwöchige Gipsruhigstellung ist unbedingt erforderlich.

Bei bereits eingetretenem Gelenkschaden kann durch eine „Rettungsoperation“, z.B. eine Teilversteifung („mediokarpale Teilarthrodese“) oder eine Proximal Row Carpectomie, langfristig eine schmerzfreie Beweglichkeit des Handgelenks mit gutem Bewegungsausmaß erreicht werden.

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Therapie

Die Diagnostik beinhaltet eine konventionelle Röntgenaufnahme vom Handgelenk in zwei Ebenen sowie zusätzliche Belastungsaufnahmen. Bei Verdacht auf eine SL-Bandruptur sollte die Diagnostik durch eine Kernspintomographie mit Kontrastmittel und einer Spiegelung des Handgelenkes vervollständigt werden. Bei einer Verletzung des SL-Bands gehen Mondbein und Kahnbein auseinander und zeigen im seitlichen Röntgenbild die charakteristische Fehlrotation („DISI-Stellung“

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Knochenheilung in Fehlstellung

Was ist das?

Die Achsenfehlstellungen können zu ständigen Schmerzen oder zu einem vorzeitigen Verschleiß der Gelenke führen. Häufig ist eine Korrekturosteotomie notwendig. Dabei wird der fehlverheilte Knochen durchtrennt und der hierdurch erzeugte künstliche Knochenbruch wird in der korrekten anatomischen Position verplattet. Die Schmerzen werden in der Regel reduziert.

Ursachen

In Fehlstellung verheilte Frakturen des distalen Unterarms führen in der Regel zu einer deutlichen Funktionsbeeinträchtigung des Handgelenkes. Insbesondere Brüche der Unterarmknochen Speiche (Radius) oder Elle (Ulna) können die Veränderungen bedingen. Außerdem können angeborene Zustände wie z.B. eine Längevariance der Elle zu ähnlichen Problemen führen.

Symptome

Fehlstellungen am Handgelenk können verschiedene Ausformungen und Ausprägungen besitzen. Die Elle oder die Speiche kann verkürzt oder verlängert sein. Der wichtige gelenkstragende Teil der Speiche kann in einer Achsen- oder  Winkelfehlstellung heilen. Es bilden sich manchmal auch Abstufungen zum Gelenk hin.

Resultierende Probleme können sich als Schmerzen äußern sowie als Minderungen der Beweglichkeit im Gelenk. Der Gelenkknorpel wird belastet und im Laufe der Zeit geschädigt (Arthrose).

Diagnostik

Neben der Patientenbefragung (Anamnese) und der körperlichen Untersuchung dienen vor allem Röntgenuntersuchungen, Computertomographie oder Magnetresonanztomographie der Darstellung der Befunde.

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Therapie

Es bestehen mehrere Möglichkeiten, eine Fehlstellung operativ zu behandeln. Welche Methode gewählt wird, hängt von der Art und der Ausprägung der Fehlstellung ab.

Bei zu langer Elle oder Speiche wird ein Teil des jeweiligen Knochens herausgenommen.

Um die Gelenkswinkel zu korrigieren und um die Radius-Gelenksfläche wieder gerade zu richten, wird eine Osteotomie durchgeführt. Andererseits um die Länge zusätzlich zu korrigieren, kann ein Keil eingefügt werden. Dieser kann aus Knochengewebe, welches aus dem eigenen Körper, meist dem Beckenkamm, entnommen worden ist, oder aber aus Kunstknochen bestehen.

Bei einer Gelenkstufe wird der Knochen zunächst aufgespaltet und dann verschoben, bis die Stufe verschwunden ist.

Befestigungsmaterial, wie beispielsweise Platten, Schrauben, Drahtumwicklungen oder äußere Befestigungsanordnungen (Fixateur externe), ermöglichen eine Ausheilung in stabilem Zustand.

Eine Röntgenkontrolle ist im Rahmen der Operation und später oft angezeigt, um den Heilungsprozess darzustellen. Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose oder in Regionalanästhesie (Betäubung eines Körperteils, hier des Arms).

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